AERZTE Steiermark 04/2024

 

PVE Nr. 14

In der Smart City Graz wurde kürzlich die möglichweise 14. PVE der Steiermark (das Land zählt anders als die ÖGK) offiziell eröffnet. Im Zentrum des Bezirkes Lend trocknet die medizinische Grundversorgung dagegen langsam aus.

Neue Stadtteile in Graz sind auch Triebfedern für neue Primärversorgungseinheiten (PVE). Die Nummer 14 (nach offizieller Zählart des Landes Steiermark) wurde im März in der so genannten Smart City nahe der Helmut-List-Halle eröffnet. Inhaberinnen der Gesellschaft, die diese PVE betreibt, sind die beiden Allgemeinmedizinerinnen Lisa Höfler und Natalie Otto. Weiters dabei sind die Allgemeinmedizinerinnen Stephanie Pachler und Patricia Wilhelmer sowie ein Team aus den Bereichen Physiotherapie, Pflege, Sozialarbeit …

So wie die Primärversorgungseinheit der Allgemein­medizinerinnen Manuela Hochegger, Eva-Maria Tamminen und Verena Brenneis in Graz Reininghaus verdankt auch das Smart-City-Zentrum seine Entstehung nicht zuletzt einer städtebaulichen Initiative. Die Smart City soll als energieoptimierter Stadtteil Furore machen. Die neue PVE hat auch einen medizinischen Nachbarn, das Endoskopieinstitut des Chirurgen Martin Hoff. Der betreibt auch in der Alten Poststraße, nur rund zehn Gehminuten entfernt, die Endoskopie Graz-West.

An der Eröffnung nahmen außer den gewohnten Eröffnungsgästen Land Steiermark (Landesrat Karlheinz Kornhäusl, Klubobmann Hannes Schwarz …), Stadt Graz (Stadtrat Robert Krotzer …) und ÖGK Steiermark (Obleute Josef Harb und Vinzenz Harrer …) auch Ärztinnen und Ärzte aus der Umgebung teil. Die Ärztekammer war durch Präsident Michael Sacherer, KAD-Stv. Stefan Kaltenbeck und Kurienmanager Gerd Wonisch vertreten. Die Verbesserung des medizinischen Angebots in den neuen Stadtteilen hat auch Nachteile: Im Zentrum des Bezirkes Lend – immerhin mittlerweile der bevölkerungsreichste von Graz – stirbt die medizinische Basisversorgung langsam aus, weil Ärztinnen und Ärzte ihre ÖGK-Verträge altersbedingt zurücklegen wollen oder müssen. Kürzlich hat die Kleine Zeitung von einem solchen Fall berichtet, er betraf den Allgemeinmediziner Wolfgang Gspandl, der kürzlich das 70. Lebensjahr erreicht hat. Nur zur Einordnung: Vom Lendplatz in die Smart City braucht man zu Fuß rund eine halbe Stunde.

Foto: Peter Drechsler/Land Steiermark